Die Muspaeds |

Mehr Zusammenarbeit wagen

Zu der dreistündigen Konferenz eingeladen hatte der Landesverband der Museen zu Berlin und das Berliner Netzwerk Geschichte wird gemacht. Vertreter:innen aus verschiedenen Verbänden sowie Mitarbeiter:innen aus Museen in Berlin, Köln und Hamburg tauschten sich über die Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Häusern und Kulturvermittler:innen aus und suchten nach Auswegen.

Man war sich einig, dass die Bildungsarbeit zu den Kernaufgaben der Museum zählt. Gleichzeitig wurde die mangelnde Einbindung der freien Vermittler:innen in die Abläufe und die Kommunikation innerhalb der Institutionen beklagt. Als eine Ursache galt das Bestreben der Institutionen, den Verdacht auf eine mögliche Scheinselbständigkeit unter ihren Freien zu vermeiden.

Der Verband der Museumspädagogik stellte fest, dass es Aufgabe der Museen sei, die rechtlichen Bedingungen zu schaffen, unter denen sie ihre Freien beschäftigen wollten.

Aus der Fachgruppe Verwaltungsleiter:innen des Deutschen Museumsbundes wurde den Institutionen mehr Mut angeraten, den Ermessensspielraum bezüglich Scheinselbständigkeit zu nutzen. Durch Mindestlohn oder Abgaben für die Künstlersozialkasse könnten die Beschäftigungsverhältnisse weiter verbessert werden.

Die Initiativen aus Berlin und Hamburg forderten einen klaren arbeitsrechtlichen Rahmen, der Scheinselbständigkeit ausschließt. Dringend geboten sei eine Bezahlung, die die realen Arbeitskosten abbildet: die tatsächlich eingesetzte Arbeitszeit plus Ausgaben für Steuer, Versicherungen, Altersvorsorge, Auftragsausfall, Fortbildung, digitale Büroausstattung, angemessene Bekleidung etc.. Die Beiträge zu den sozialen Sicherungssystemen müssten sich am realen Einkommen orientieren. Eine Alternative böte die Aufnahme in die Künstlersozialkasse. Eine weitere Möglichkeit sei die Umwandlung freier in feste Arbeitsverhältnisse. So hatte z.B. die Stiftung Bayerische Gedenkstätten schon Anfang 2019 die Honorarverhältnisse in Anstellungsverhältnisse überführt. 

Der Landesverband der Museen zu Berlin forderte von den Insitutionen, die Arbeitsleistung der Freien nicht als ehrenamtliche "Goodwill"-Leistung zu betrachten, sondern als feste Größe in ihren Haushalten zu installieren. Die Erhöhung der Honorare dürfe allerdings nicht auf das Publikum abgewälzt werden und dies sei eine große Herausforderung.

Konkrete Lösungen wurden in dieser Sitzung nicht ausgearbeitet. Dennoch kann es als Erfolg gelten, dass die Probleme mittlerweile auch bei Museumsverantwortlichen wahrgenommen werden. Die Einsicht in die Notwendigkeit, eine nachhaltig bessere Zusammenarbeit zu wagen, war spürbar.


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