Sibylle |

Kernaufgaben ausgelagert

Nicht nur Vermittler:innen vermissen angemessene Honorare und soziale Absicherung, auch Kurator:innen leiden unter diesen Bedingungen. Das wurde beim bundesweiten Vernetzungstreffen am 17. Mai deutlich. Dass essentielle Arbeitbereiche der Museen in "freie Mitarbeit" ausgelagert werden, ohne dass eine Möglichkeit der sozialen Absicherung über die Künstlersozialkasse (KSK) besteht, wurde auch hier beklagt. Kuratorische Arbeit ist ebensowenig im Aufnahmekatalog der KSK enthalten wie die vermittelnde. Dass Bildungs- und Vermittlungsarbeit in ungesicherte und prekäre Arbeit ausgelagert wird, ist bundesweite Praxis, steht allerdings im eklatanten Widerspruch zu ihrer Bedeutung. "Bildungs- und Vermittlungsarbeit ist Kernaufgabe des Museums." (Deutscher Museumsbund 2020). Warme Worte wie aktuell aus dem Bundeministerium für Arbeit und Soziales helfen an dieser Stelle nicht, allein die Überprüfung und Neugestaltung der Arbeitsbedingungen in Museen, die auch staatlich gefördert sind, kann die Situation der vielen freien Vermittler:innen und Kurator:innen verbessern. Ein neues Denken ist nötig, in der Kulturpolitik ebenso wie im Arbeits- und Sozialrecht.

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Kommentare

  • Katharina

    04.04.2022 09:11 Uhr

    Gibt oder gab es Versuche, den Ausschluss aus der KSK anzufechten bzw. Interessensvereine, die daran arbeiten und sich dafür einsetzen?
    Danke!

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