Die Muspaeds |

Alarm im Abendblatt!

Das Abendblatt schlägt Alarm, weil die Preise für Museumsführungen für Kinder und Jugendliche deutlich teurer werden, denn die Guides - also wir - bekommen nach Jahren endlich etwas bessere Honorare.

Das Abendblatt berichtet:

Hier der Artikel im Archiv

Wie auf der Internetseite des Museumsdienstes Hamburg zu sehen ist, werden 60-minütige Führungen künftig 70 statt bisher 40 Euro kosten. Das entspricht einer Preiserhöhung um 75 Prozent.

Für 90 Minuten sind künftig 88 statt bisher 55 Euro fällig, bei zwei Stunden steigt der Preis von 70 auf 106 Euro, und auch bei den noch längeren Führungen sollen Kinder- und Jugendgruppen ab 2024 jeweils deutlich mehr bezahlen als bisher.
Hamburger Abendblatt vom 19.12.'23

Ein Skandal für "Die Linke"

Der Kulturpolitiker für die Partei "Die Linke" Norbert Hackbusch findet das link, denn die Erhöhung sei

durch die Hintertür überfallartig durchgeführt
Norbert Hackenbusch im Abendblatt vom 19.12.'23

worden.

Ausserdem erklärt er:

Eine solch kräftige Preiserhöhung ist unverantwortlich.
Norbert Hackenbusch im Abendblatt vom 19.12.'23

Die Begründung der Kulturbehörde

Die Kulturbehörde begründet die Preiserhöhung mit einem Problem, das wir spätestens aus dem Asterix-Heft „Obelix GmbH und Co. KG“ kennen, nämlich damit, dass die Preise mit dem Markt fliegen.

Die Honorare für Guides, die die Führungen für den Museumsdienst machen, sind nach Jahren endlich erhöht worden
Der Sprecher der Kulturbheörde Enno Isermann ggü. dem Abendblatt vom 19.12.'23

Oder anders ausgedückt, wenn etwas teurer wird, wird es teurer. Es sei denn Jemand kompensiert die Teuerung aus eigener Tasche. Und genau darum geht es hier, denn bisher hat die Kulturbehörde die Kosten für Schulklassen, die ins Museum kommen, aus eigenem Budget bezuschusst.

Die Schulbehörde

Die Schulbehörde fand das bisher immer klasse.

Die Kulturbehörde

Inzwischen hat sich die Kulturbhörde jedoch entschieden, diese Mehrkosten für die Schulbehörde nicht mehr zu übernehmen und hat deshalb die Preise entsprechend erhöht - siehe Asterix Band 23.

Für Kinder und Jugendliche haben wir die Mehrkosten zunächst übernommen in der Hoffnung, eine Lösung für die weitere Kostenübernahme zu finden. Dies ist bisher nicht gelungen, weshalb nun auch die Kosten für Führungen von Kinder- und Jugendgruppen entsprechend angepasst werden.

Die Kulturbehörde laut Abendblatt vom 19.12.'23

Die Kulturbehörde erklärt ausserdem, dass sie weiterhin nach einer Finanzierung sucht,

sodass diese Erhöhung wieder rückgängig gemacht werden kann
Der Sprecher von Carsten Brosda gegenüber dem Abendblatt vom 19.12.'23

aber Herr Hackbusch von der Partei "Die Linke" will sich damit nicht zufrieden geben, weshalb die Partei "Die Linke" eine kleine Anfrage in dieser Sache an den Hamburger Senat gerichtet hat.

Darin möchte sie vom Senat alle Hintergründe zu der drastischen Preiserhöhung erfahren und fragt auch nach möglichen Auswirkungen auf die Besucherzahlen.
Hamburger Abendblatt vom 19.12.'23

Norbert Hackbusch

Herr Hackbusch argumentiert richtigerweise mit der Bedeutung, die Museen und ihre Ausstellungen für die Bildung von Heranwachsenden hat, er führt das reichhaltige Angebot der Museen an und spricht von einem Erstkontakt mit Museen, den Jugendliche durch schulische Führungen dort haben.

Zu der Problematik, dass die Menschen, die für diesen "Erstkontakt" zur Verfügung stehen, nicht fest angestellt sind, sondern als Soloselbständige solche Führungen konzipieren, durchführen, anpassen und weiter entwickeln, Menschen also, die tatsächlich die Arbeit machen, damit Pädagogik im Museum überhaupt erst entstehen kann und die von dieser nur schlecht bezahlten Arbeit tatsächlich Miete, Krankenversicherung, Steuern, plus Arbeitgeberanteil und Brötchen bezahlen müssen, hat Herr Hackbusch von der Partei "Die Linke" sich bedauerlicherweise nicht geäussert.

Der Artikel im Abendblatt erweckt den Eindruck, die Guides wären gierig und damit stimuliert er beim Leser den Reflex der Missgunst, der, ist er einmal in der Welt, nicht wieder eingefangen werden kann. Politiker aus einer Partei wie "Die Linke" sollten eigentlich mit Schein und Realität von Arbeitsverhältnissen vertraut sein und begründet solchen Reflexen entgegen wirken.

Wir haben Herrn Hackbusch in den letzten Jahren mehrfach kontaktiert und haben versucht ihn auf unsere prekäre Situation aufmerksam zu machen, weil naja, wir dachten eben, Die Linke und prekäre Arbeitsverhältnisse - das wäre doch was, wo die uns unterstützen könnten, weil die sagen doch immer, dass das ihr Ding ist und so. Leider hat sich Herr Hackbusch nie für uns interessiert.

Von anderen Parteien gibt es in dieser Sache noch kein Statement und auch das "Bündnis Sarah Wagenknecht" hat sich bisher nicht dazu geäussert... .

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