Ulla Weichlein |

Neues Buchungssystem für uns?

Offenbar plant das Frauenhofer Institut ein neues Buchungssystems für uns. Ich wurde vom Museumsdienst angerufen, ob ich an einem Interview dazu teilnehmen möchte.

Als ich Frauenhofer Institut gegoogelt habe, bin ich im Dschungel der verschiedenen Zweige und Institute, der Innovationen und Dienstleistungen dieser Forschungsgesellschaft verloren gegangen. Es ist aber offenbar eine Top-Adresse in Deutschland wenn es  um „Forschung-Entwicklung-wird-dann-zum-Produkt“ geht. Unter anderem haben die damals das .mp3 Format erfunden, ohne das es z.B. den iPod nie gegeben hätte.

Wenn also tatsächlich eines der Frauenhofer Institute von der Hamburger Kulturbehörde beauftragt wurde (so sagte es der Museumsdienst) das Buchungssystem des Museumsdienstes neu zu programmieren, dann will man es offenbar diesmal wirklich richtig machen.

Mir wurde (vom MD) gesagt, daß es dabei auch eine Art Vernetzungs-Möglichkeit für uns alle geben könnte, also irgendein internes Kommunikationstool. Meine erste Reaktion war fast begeistert, denn das wäre ja mal eine echte Hilfe und Innovation. Allerdings kommen Einem dann auch einige Nachteile in den Sinn, z.B. daß so ein System nicht in unserer Hand wäre. Die Kontrolle über unsere Kommunikation hätte dann logischerweise der Museumsdienst. Man könnte so ein System auch einfach wieder abschalten und dann wären wir wieder stumm.

Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht an diesem Interview zu unseren Bedürfnissen und Anforderungen an ein neues Buchungssystem teilnehmen.

Aber vielleicht Eine von euch? Weiß Eine von Euch mehr davon?
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Kommentare

  • Katharina

    22.11.2020 14:06 Uhr

    Ich kann zu dem Thema nur aus zweiter Hand berichten; ein Kollege wurde von einem Herren des Frauenhofer Instituts im Oktober interviewt.

    Die Erfahrungen waren sehr negativ; es gab eine Diskussion zum Thema AfD. Politisch war der betreffende Herr wohl recht schwierig...
    Ich werde den Kollegen mal fragen, ob ich seine Erfahrungen hier veröffentlichen kann.

  • Ulla

    22.11.2020 17:33 Uhr

    Das würde uns sehr interessieren. Der Kollege kann natürlich auch selbst berichten oder ergänzen, wenn er mag.

  • Katharina

    22.11.2020 20:10 Uhr

    So, mit dem Einverständnis des Kollegen teile ich hier seinen Erfahrungsbericht:
    "Ich hatte heute die etwas zweifelhafte Ehre von einem Herrn Hunkirchen vom Fraunhofer Institut St. Augustin zu unserer Tätigkeit interviewt zu werden. Frau Koch vom MD hatte mich gefragt, ob ich das machen möchte, es geht wohl um die Optimierung der Guideschnittstelle des Buchungssystems. Warum ausgerechnet ich ausgewählt wurde weiß ich nicht, anscheinend wollte man auch bewußt jemand, der nicht so lange dabei ist.

    Hier eine kurzer Erfahrungsbericht, ich war nämlich kurz davor dieses Interview abzubrechen.

    Teilgenommen haben in der Telefonkonferenz neben Herrn Hunkirchen und mir ein Herr Paul, der wohl auch das Protokoll schreiben wird. Der Fragenkatalog hat sich vor allem um das Organisatorische gedreht: wie werden Rechnungen gestellt, wie gebucht, wie ist es vor Ort? Bei diesen Fragen fiel mir schon auf, wie schwer es dem Mann fiel, sich auf die Besonderheit dieses Ortes einzulassen (wir arbeiten in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme). Er wunderte sich, dass wir im Guidemodul keine Geschichte lernen, also so nach dem Motto: "Da muss man ja nichts können" oder fragte tendenziös ob uns Literatur vorgeschrieben würde? Den Fokus auf Umstände, Pädagogik und Motivation der Besucher konnte er anscheinend nur schwer verstehen, weil er das immer mit seiner Lehrtätigkeit verglichen hat.

    Dem vorausgegangen war eine Einleitung, wo er wissen wollte, was wir eigentlich machen. Als ich zur Sprache brachte, dass es für uns auch interessant ist wer kommt und dass die Arbeit besondere Sensibilität erfordert, wurde er hellhörig und wir kamen uns zum Thema AfD ins Gehege. Ich hatte das Gefühl, er will mich in die Ecke der politischen Bildung oder Beeinflussung bringen und ich fand mich, überrumpelt, auf einmal in der Situation wieder, ihm erklären zu müssen, warum die Arbeit für die Demokratie an sich wichtig ist und wer das im Parteienspektrum anders sieht - was ihn anscheinend nicht überzeugte.

    Ich sagte ihm, dass wir durchaus Besucher haben könnten, die an Fakten nicht interessiert sind. Auch in Gruppen. Er hingegen meinte, man solle doch versuchen alle Menschen mit Fakten zu überzeugen. Das ging hin und her und wurde insgesamt dadurch mißbräuchlich, dass er halt das Gespräch geführt hat und immer wieder Bemerkungen und Wertungen eingeworfen hat, die das ursprüngliche Interview konterkariert haben, um es freundlich auszudrücken.

    Am Ende "erklärte" er mir, dass er ja deutlich älter sei als ich und die Punkbewegung in Großbritannien erlebt habe, die ja rechts gewesen sei, während der Nationalsozialismus ja ursprünglich eine linke Bewegung war, wie das Wort "Sozialismus" schon sagt, dass aber nur nebenbei, er wolle jetzt wieder zum Organisatorischen zurückkehren.

    Auch, dass er am Ende meinte, vielleicht sehe man sich ja im KZ auch mal irgendwann, war sicher nicht zynisch oder gar bedrohlich gemeint, zeugt aber von einer Unsensibilität, bei der ich mich, und später auch Frau Koch, gefragt habe, wieso der Mann mit dieser Aufgabe betraut ist?

    Langer Rede kurzer Sinn, ich wollte euch informieren und vorwarnen, falls es euch betrifft. Das war für mich ein typisches Beispiel dieses mißbräuchlichen Populismus: Der Mann hat seine Position im Gespräch und die vereinbarte Aufgabe mißbraucht, um ohne wirklich Farbe zu bekennen, seine Haltung sehr deutlich zu machen. Dann hat er provoziert indem er Bewertungen oder Verkürzungen in den Raum geworfen hat, auf die ich argumentativ eingegehen wollte, was ihn aber anscheinend nicht interessiert hat. Da habe ich ihn drauf hingewiesen, dass er das doch unterlassen soll. Aber wenn ich so drüber nachdenke, sollte er das mit dem Interviewen lieber generell lassen.
    Frau Koch war jedenfalls fassungslos und wird das an seinen Vorgesetzten adressieren."

    Nach dem Kenntnisstand des Kollegen wurde das beim MD und beim Frauenhofer Institut aber ernst genommen und soll Folgen gehabt haben.

  • Ulla

    22.11.2020 20:47 Uhr

    Danke Katharina, für diesen vielsagenden Kommentar. Da frage ich mich doch, ob da irgendeine Verbesserung für uns rauskommen kann, wenn der Fragende so wenig Ahnung von und Verständnis für die Sache hat ( - von seiner Haltung ganz zu schweigen). Bei meinem anfänglichen Email-Kontakt wurde auch etwas seltsam ruppig darauf reagiert, daß ich am "vorgeschlagenen" Termin nicht kann.

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